Schon 2008 hatten sich die Freunde des Sechzgerstadion an einer Umfrage zum Erhalt des Stadions beteiligt und alle Parteien und Gruppierung und deren Kandidaten angeschrieben. Damals war die Situation um den Erhalt noch etwas konflikthaltiger. Bei der heutigen Entscheidung, das Stadion in Richtung Bundesligatauglichkeit und einer Kapazität von 18.105 Zuschauer zu erweitern, sind die Partien und Gruppierungen doch eher einstimmig. So gibt es nur noch Ermahnungen von Seiten beispielsweise der „München-Liste“oder der Spitzenkandidatin des CSU, Kristina Frank, dass man die Anwohnerfragen ernst nimmt. Wichtig ist vor allem eines: Am 15.03.20 zum Wählen gehen!
Doch nun zu Details der Umfrage:
Zur Auswahl standen die Antworten „Ertüchtigung für 1./2. Bundesliga mit Erweiterung auf 18.000 Zuschauer“, „keine Ertüchtigung, weiter 3.-Liga-Stadion mit 15.000 Zuschauern“ und „Anderer Standpunkt“. Alle Parteien und Gruppierungen, die sich zurückgemeldet haben, sprachen sich für den Ausbau des Stadions aus, einige davon mit zusätzlichen Anmerkungen und Wünschen. Des Weiteren bekamen wir ca. 40 Rückmeldungen von einzelnen Kandidat*innen, die hier auf der Webseite eingesehen werden können.
Von den angeschriebenen Parteien und Wählergruppen, die auf unsere Umfrage geantwortet haben, haben wir folgende Aussagen bekommen:
CSU: Ausbau auf 18.000 ohne weitere Erläuterungen
Die Grünen: Ausbau auf 18.000 ohne weitere Erläuterungen
Freie Wähler: Ausbau auf 18.000 ohne weitere Erläuterungen
SPD: Ausbau auf 18.000 ohne weitere Erläuterungen
FDP: Ausbau auf 18.000 ohne weitere Erläuterungen
ÖDP: Ausbau auf 18.000 ohne weitere Erläuterungen
Die LINKE: Ausbau auf 18.000 mit Erläuterungen
Rosa Liste: Ausbau auf 18.000 mit Erläuterungen
Bayernpartei: Ausbau auf 18.000 mit Erläuterungen
München-Liste: Rückmeldung mit Erläuterungen, Zustimmung abhängig von Detailplanung
MUT: Nur Rückmeldungen von Einzelkandidaten für den Ausbau auf 18.000
Die PARTEI: Ausbau auf 18.000 mit Erläuterungen
Volt: Rückmeldung: kein Parteibeschluss zum Stadion, dennoch ist keiner prinzipiell gegen den Ausbau
Es folgen nun die Statements der Kandidaten:
CSU:
Kristina Frank (Platz 1 und OB-Kandidatin), findet den Ausbau richtig, allerdings gilt auch: „wichtig ist dabei die ausführliche Einbeziehung der Anlieger ebenso wie der Vereins- und Fanvertreter.“
Otto Seidl (Platz 33) war immer schon auf Seiten des 1860-Stadions. Dies wird auch nach seiner Wiederwahl so sein.
Nachtrag: Leider nicht für eine Wahlempfehlung mehr taugt vermutlich Armin Gastl (Platz 17), der auf seiner Facebook-Seite den Umbau als „Flickschusterei ohne Zukunft“ bezeichnet. Quelle: https://www.facebook.com/armin.gastl/posts/10222502892263706. Es soll aber der Wähler und Leser selbst beurteilen.
Die GRÜNEN:
Max Dorner (Platz 16): „„Gerne stimme ich dem Ausbau des Stadions zu.
Als Rollstuhlfahrer bitte ich, zumal es auch unter uns Gehbehinderten viele Fußballfans gibt,
besonders darauf zu achten, dass es
a, ausreichend Rollstuhlplätze gibt
b, mit guter Sicht und
c, diese auch so gestaltet sind, dass eine Begleitung in der Nähe sitzen kann und
d, dass diese Plätze so integriert sind, dass wirklich Inklusion gelebt wird.
Einem Ausbau auf 18.000 haben auch zugestimmt: Dominik Süß (Platz 36) und Hep Monatseder (Platz 66)
Freie Wähler:
Felix Stahl (Platz 2): „Der Erhalt und auch Ausbau des Grünwalder Stadions sind aus meiner Sicht unerlässlich!“
Andreas Staufenbiel (Platz 3): „Die Interessen der Beteiligten (Anwohner, Vereine, Fans, Gastronomen) sind zu berücksichtigen. Ebenfalls sollten auch die Faninitiativen (Freunde des Sechz’ger Stadions, Sechzig im Sechzger, etc.) mit eingebunden werden, da ein Fußballstadion auch Heimat für die Fans sein muss.“
Linus Springer (Platz 6): „Das Grünwalder Stadion soll für den Spielbetrieb in der Bundesliga und 2. Bundesliga auf mindestens 18.000 Zuschauer erweitert werden. Dabei sollte sowohl auf die Belange der Anwohner als auch die der Fan-Initiativen Rücksicht genommen werden.“
Günther Görlich (Platz 8): „Ich unterstütze den Ausbau des Sechzgerstadions auf die Kapazität von 18060 Plätzen. Die vorliegende Planung ist eine gute Grundlage für weitere Gespräche mit Vereinen, Fans und Anwohnern. Die Verlegung der Gästeeingänge von der Südseite zur Ostseite ist eine sinnvolle Lösung. Leider ist in der Planung keine komplette Überdachung vorgesehen, sie ist aber aus Gründen des Lärmschutzes unbedingt erforderlich.“
Hans Schmöller (Platz 27): „Das Grünwalder Stadion soll ertüchtigt werden, um einen Spielbetrieb sowohl in der Bundesliga als auch in der 2. Bundesliga zu ermöglichen. In diesem Zuge soll eine Erweiterung der Kapazität auf mindestens 18.000 Zuschauer erfolgen. Anwohner-, Vereins- und Faninteressen sind dabei zu berücksichtigen. Initiativen wie die „Freunde des Sechzgerstadions“ oder „Sechzig im Sechzger“ sind im weiteren Prozess zusätzlich mit einzubinden.“
Hans-Peter Mehling (Platz 1 und BA 17): „Da ich als aktives Mitglied im Vorstand des BA 17 auch die negativen Begleiterscheinungen des Spielbetriebs im Grünwalder Stadion mitbekomme, halte ich es für sehr wichtig, im Zuge von weiteren Ausbaumaßnahmen im Bereich des Grünwalder Stadions zum Einen die bauliche Gestaltung so vorzunehmen, dass die im Rahmen des Spielbetriebs entstehende Lärmbelastung für die Anwohner möglichst niedrig gehalten wird. Zusätzlich gilt es, gemeinsam mit den Anwohnern, den Fans, den Behörden und der örtlichen Polizei Maßnahmen zu entwickeln, welche die Belastung der Anwohnerschaft durch „Wildparker und -bisler“ weitestgehend minimiert.
SPD:
Hier hat uns Verena Dietl (Platz 2) freundlicherweise ein persönliches Schreiben zukommen lassen. (Download)
Auch Franziska Messerschmitt (Platz 46) übermittelte uns ein persönliches Statement. (Download)
Darüber hinaus haben geantwortet und den Ausbau auf 18.000 befürwortet: Dieter Reiter (Platz 1 & OB), Christian Müller (Platz 3), Simone Burger (Platz 6), Lena Odell (Platz 8), Roland Hefter (Platz 9), Nikolaus Gradl (Platz 11), Julia Schmitt-Thiel (Platz 12), Andreas Schuster (Platz 13), Cumali Naz (Platz 15), Lars Mentrup (Platz 17), Stefanie Krammer (Platz 18), Isabella Fiorentino (Platz 24), Manuela Massaquoi (Platz 32), Sebastian Thunich (Platz 37), Daniel Mandic (Platz 39), Polina Gordienko (Platz 44), Sebastian Wuttke (Platz 49, auch Kandidat für den BA 17 in Obergiesing/Fasangarten), Katharina Latsch (Platz 50), Pablo Conrat fuentes (Platz 51), Andrea Barth (Platz 52), Christian Friedrichs (Platz 59), Raoul Köther (Platz 63), Georgina-Elisabeth Wismeyer (Platz 64) und Günther Wolf (Platz 73).
FDP:
Prof. Jörg Hoffmann (Platz 1): Er und die FDP stehen hinter der Idee, das Stadion auch in der ersten und zweiten Liga zu nutzen. Das würde auch 1860-Mitglied Prof. Hoffmann gefallen.
Die LINKEN:
„Wir bitten Sie als Freunde des 60er-Stadions, dass wir uns gemeinsam bei einem möglichen Ausbau für ein paar Ideen einsetzen, die uns als linke Partei wichtig sind: So streiten wir dafür, dass auch finanziell Benachteiligte in den Genuss der 60er-Spiele kommen. Wir könnten uns gemeinsam dafür einsetzen, dass ein gewisses Kontingent der Karten bei Heimspielen für BezieherInnen des München-Passes freigehalten werden. Ein weiterer Teil sollte barrierefrei gestaltet sein. Selbstverständlich für die bunte Stadt München sollte der gemeinsame Einsatz im Stadion gegen Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, kurz gegen jegliche Formen von Menschenfeindlichkeit sein.“
Von Rita Braatz (Platz 5) und Tino Krense (Platz 36) erreichten uns zusätzlich noch eigene Stellungnahmen. (Download Braatz / Download Krense). Stefan Jagel (Platz 1) wünscht sich auch genau 60 kostenlose Plätze für Bezieher des München Passes. Für den Ausbau ausgesprochen haben sich auch Marina Dietweger (Platz 3), Christian Schwarzenberger (Platz 6), Patricia Koller (Platz 11), Harald Pürzel (Platz 12), Susanna Klotz (Platz 29), Andrea Baumgärtel (Platz 43) und Dagmar Modrow (Platz 47).
Rosa Liste:
Die Rosa Liste ist für die Erweiterung des Grünwalder Stadions, aber: „Ergänzend haben wir aber noch den Standpunkt, dass dazu aber noch ein schlüssiges Finanzierungs-, Verkehrs-, Sicherheits- und Lärmschutzkonzept vorliegen muss.“
Bayernpartei:
Wir würden gerne noch etwas weiter gehen und echten Profifußball mit mehr als 20.000 Zuschauern in Giesing möglich machen.
München-Liste:
„Lärmschutzkonzept, Verkehrskonzept und die Finanzierungsfrage können wir erst beurteilen, wenn belastbare Details vorliegen. Das gilt natürlich auch für die Sicherheitskonzepte. Eine weitere Belastung der Münchner Polizei sollte vermieden werden, denn diese ist bereits sehr belastet und wird an anderer Stelle dringend gebraucht. Sollten Ihre Vorschläge aber für alle Beteiligten zufriedenstellend ausfallen, stehen wir einem Ausbau nicht entgegen.“
MUT:
Für den Erhalt sind die beiden Untergiesinger, Spitzenkandidatin Stephanie Dilba (Platz 1) und Christian Pensold (Platz 30). Auch der Vorsitzende von MUT in Bayern, Jörg Linke (Platz 33), ist für den Ausbau, wobei er die „Beschränkung auf 18.105 kritisch siegt und eigentlich für ein größere Kapazität wäre.“
Die PARTEI:
„Nach weitreichenden Diskussionen haben wir uns für Antwort a) entschieden. (Das Grünwalder Stadion soll ertüchtigt werden, um einen Spielbetrieb in der Bundesliga und 2. Bundesliga (der Herren) zu ermöglichen. In diesem Zuge soll eine Erweiterung der Kapazität auf mindestens 18.000 Zuschauer erfolgen.
Unser Wahlprogramm sieht zum Thema TSV 1860 folgenden Punkt vor:
Wir kaufen den TSV 1860 – Das Stadion gehört sowieso schon der Stadt München. Ende der Diskussion: Die PARTEI kauft TSV 1860 und stellt Werner Lorant wieder als Cheftrainer ein. Damit ist die erste Liga gesichert. Außerdem hat Uli Hoeneß mit Lorant ein Feindbild, auf dem er herumhacken kann und hält sich dann hoffentlich aus anderen Themen heraus.“
VOLT:
„Volt München hat keine Beschlussfassung zum Städtischen Stadion an der Grünwalder Strasse. Als junge Partei ist es uns noch nicht möglich gewesen zu allen Themen Beschlusse zu fassen. Folgende Kandidaten befürworten die Ertüchtigung des Grünwalder Stadions für einen Spielbetrieb in der Bundesliga und 2. Bundesliga mit einem Ausbau der Kapazitäten auf 18.060 Zuschauer:
Sven Heinrici – Listenplatz 3
Jürgen Fellmer – Listenplatz 13
Robin Böck – Listenplatz 33
Peter Scharf – Listenplatz 35
Kein/e Kandidat*in lehnt die Ertüchtigung ab.“
Zum Abschluss sind noch unsere FDS-Mitglieder in alphabetischer Reihenfolge genannt, die zur Wahl antreten:
Verena Dietl (SPD, Stadtrat, Listenplatz 2)
Stefanie Dilba (MUT, Stadtrat und OB-Kandidatin, Listenplatz 1)
Günther Görlich (Freie Wähler, Stadtrat Listenplatz 8, auch Kandidat BA 18 – Untergiesing/Harlaching)
Tino Krense (Die LINKE, Stadtrat Listenplatz 36)
Christian Pensold (MUT, Stadtrat Listenplatz 30)
Hans Schmöller (Freie Wähler, Stadtrat Listenplatz 27)