Fassungsvermögen und Zuschaueraufteilung

Die Kapazität des Stadions wurde nach dem Umbau 2012/2013 auf 12.500 Plätze festgelegt. Dies geschah vor dem Hintergrund des Stadtratsbeschlusses von 2009, in dem ein Spielbetrieb in der 1. und 2. Bundesliga im Stadion an der Grünwalder Straße ausgeschlossen wurde; hierfür wären nämlich 15.000 Plätze nötig. Bereits 2008 waren aufgrund von – für die FdS nicht nachvollziehbaren – Sicherheitsbedenken der Münchner Polizei die Stehplätze der Westkurve von 10.000 auf 4.500 reduziert worden. Das Stadion ist im aktuellen Zustand auch für Spiele bis zur 3. Liga tauglich.

Gäste- und Heimbereiche:

Beim Umbau 2012/13 wurde auch ein neuer Belegungsplan festgelegt, der vor allem auf die zuschauerträchtigen Derbies der II. Mannschaften von 1860 und FCB ausgelegt war: um möglichst viele Gästefans einlassen zu können, wurde der Gästeblock generell in die Westkurve gelegt. Zuvor waren die Gästefans jahrezehntelang in der Ostkurve untergebracht worden.
Seit dem Abstieg des TSV 1860 in die Regionalliga im Sommer 2017 wird wieder diese alte Regelung angewandt und die Westkurve fungiert somit als Heimkurve der Löwenfans. Der Zugang für Gästefans erfolgt dabei nicht über den 2013 gebauten überdachten Eingangsbereich im Norden der Tribüne, sondern über einen zunächst als Fluchttüre vorgesehenen Zugang im Süden, der direkt auf die Grünwalder Straße führt und einen schnellen Zugang zur U-Bahn-Stadion Wettersteinplatz ermöglicht. Falls wenig Fans den Gastverein begleiten, kann der TSV 1860 auch andere Belegungsszenarien anwenden: Der Gästblock wird dann in den Block Q oder in den Block A verlegt, so dass die anderen Blöcke in der Ostkurve für 1860-Fans freigegeben werden können.

Gesperrte Blöcke (bis 2018):
Nach der Sanierung 2013 waren in der Westkurve die Oberränge F1 und F2, sowie der komplette Block J gesperrt. Bauliche Gründe waren dafür nur im Oberrang von Block J ursächlich; hier wäre eine Sanierung der Betonstufen nötig. Die anderen Blöcke wurden aus den o.g. Gründen gesperrt (Sicherheitsbedenken der Polizei, politischer Wille). Zur Rückrunde der Saison 17/18 werden bereits die Oberränge F1/F2 und Teile des Blockes J geöffnet. Dies diente jedoch nur zur Entspannung der Enge in den damals offenen Blöcken der Westkurve. Zur Saison 18/19 wurde die Kapazität tatsächlich auf 15.000 angehoben. Der Block J darf mit maximal 2.000 Zuschauern gefüllt werden, damit die 15.000 Zuschauer nicht überschritten werden. Durch variable Verteilung der Kapazitäten in Abhängigkeit der verkauften Gästekarten können entweder die Löwenfans die Ostkurve nutzen (wenn die Gästefanzahlen unter 400 liegen) oder die nicht abgerufene Kapazität wird auf die Westkurve (v.a. Block J) verteilt.

Hier geht es zur Übersicht der historischen Entwicklung der Kapazitäten

Aktueller Stadionplan von 1860 München:

Ausbaumöglichkeiten:
Bis 2004 lag die baulich vorhandene Kapazität des Stadions (nicht zu verwechseln mit der unter Sicherheitsaspekten freigegebenen Kapazität!) noch bei rund 30.000 Plätzen. Diese Zahl reduzierte sich v.a. durch den Abbruch der Vortribünen zur Zweitliga-Saison 2004/05 und durch den Neubau der Ostkurve (2012/13), die nun ein deutlich geringeres Fassungsvermögen aufweist.

Als baulich vorhandene Gesamtkapazität wären bei Wiedereröffnung aller aktuell gesperrten Blöcke rund 20.000 Plätze möglich. Um diese Zahl erreichen zu können, wären aber v.a. aufgrund von Immissionsschutz- und Sicherheitsvorschriften neue Genehmigungen und entsprechende bauliche Maßnahmen nötig. So zeigten erste Untersuchungen des städtischen Umweltreferats in Zusammenarbeit mit dem Baureferat, dass man für eine Erhöhung der Kapazität auf mehr als 15.000 Zuschauer (gleichbedeutend mit einer Erhöhung der zulässigen Kapazität in der Westkurve) eine Lärmschutzwand an der Südseite benötigen würde. Dies wurde bei der Genehmigung auf 15.000 Zuschauer tatsächlich in gewisser Weise umgesetzt (Lärmschutzwand an den Toren und Zäunen nach außen im Norden und Süden, Mini-Lärmschutzwand oben im Süden und Osten).
Ab 18.000 Zuschauer wäre eine Überdachung der Westkurve nötig.Für einen Spielbetrieb in den Bundesligen (1. und 2. Liga) wären zusätzlich eine Überdachung der Ostkurve, sowie die Schaffung eines 900 qm großen Standplatzes für die Medientechnik nötig. Zu dem wären wohl VIP-Logen (z.B. als zweiter temporärer Rang im Osten) zu schaffen, um zusätzliche Einnahmen für den TSV 1860 generieren zu können.

Fazit:
Die Stadionfrage bei 1860 bleibt spannend und bestimmt sicher in den nächsten Jahren auch die Diskussion über das Sechzger-Stadion.